Viele haben schon Post von ihrem Energieversorgen erhalten: Die Gaspreise in Deutschland sind zuletzt um die Hälfte gestiegen. Ab Neujahr droht nun eine weitere Erhöhung.
Dann läuft ein Transitabkommen für russisches Gas durch die Ukraine aus. Bislang exportierte Russland durch ukrainische Pipelines Gas nach Ost- und Mitteleuropa – trotz des Krieges.
2023 importierte die EU noch 15 Prozent ihres Gases über diese Pipelines aus russischen Vorkommen. Betroffen von einem Gas-Stopp wären vor allem Österreich, Tschechien und die Slowakei.
Doch auch auf Deutschland hat das Auswirkungen: Weniger russisches Gas bedeutet, dass die Preise auf dem Gas-Markt steigen. Die EU plant, das ausbleibende Gas mit Lieferungen aus Aserbaidschan, Norwegen und den Vereinigten Staaten auszugleichen.
Experten sagen, völlig ausgeschlossen sei es nicht, dass sich Moskau und Kiew doch noch über eine Fortführung des Transitabkommens einigen.
Wie hoch ist der Gaspreis derzeit?
Nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox beläuft sich der gegenwärtige Gaspreis in Deutschland für Neukunden auf 9,3 Cent/kWh brutto (Stand: 21. November 2024). Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2023 zahlten private Haushalte in Deutschland im Durchschnitt 12,26 Cent je Kilowattstunde Erdgas.
Im November 2021, einen Monat vor Antritt der Ampel-Regierung (SPD/Grüne/FDP) in Berlin, lag der durchschnittliche Gaspreis für private Haushalte in Deutschland bei etwa 6,77 Cent pro Kilowattstunde. Dieser Wert basiert auf Daten des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und bezieht sich auf das dritte Quartal 2021.
Zwei Jahre zuvor im November 2019, wenige Wochen vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie, lag der durchschnittliche Gaspreis für private Haushalte in Deutschland bei etwa 6,23 Cent pro Kilowattstunde.
Es handelt sich hierbei um Durchschnittswerte. Der Gaspreis ist regional unterschiedlich. Zudem ist er abhängig vom Verbrauch und dem Tarif des Versorgers.