Vielen Kaminöfen in deutschen Eigenheimen droht das Aus. Nur noch bis zum 31. Dezember 2024 dürfen bestimmte Feuerstätten laut Bundesimmissionsschutzgesetz betrieben werden.
Konkret betroffen sind alle kleineren und mittleren Feuerungsanlagen, die zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010 in Betrieb genommen wurden und die gesetzlich vorgeschriebenen Emissionswerte nicht einhalten.
Liegt die Feinstaubbelastung, die von ihnen ausgeht, über den erlaubten Grenzwerten, werden sie stillgelegt. Für davor eingebaute Kamin- und Kachelöfen gelten die Grenzwerte schon länger. Betroffen sind alle Feuerstätten, unabhängig davon, ob sie mit Kohle, Pellets, Holzscheiten oder Hackschnitzeln befeuert werden.
Die erlaubten Grenzwerte
Die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte sind:
- Wirkungsgrad: mindestens 75 Prozent
- Feinstaub-Ausstoß: maximal 0,075 Gramm/Kubikmeter
- Kohlenmonoxid-Ausstoß: maximal 2,0 Gramm/Kubikmeter
Besitzer sollten sich an den zuständigen Schornsteinfeger wenden und überprüfen lassen, ob der Kamin die Grenzwerte einhält („Feuerstättenbeschau“) oder mit einem aktiven oder passiven Filter nachgerüstet werden kann. Ist das nicht möglich, muss der Kaminofen stillgelegt werden.
Filtersysteme
Bei einem Kaminofen unterscheidet man zwischen aktiven und passiven Filtern, die beide dazu dienen, die Emissionen zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern. Aktive Filter sind Systeme, die auf technische Prozesse angewiesen sind, um die Schadstoffe aus den Abgasen zu entfernen. Sie arbeiten oft mit Elektrofiltern oder Katalysatoren, die Feinstaub und andere Schadstoffe gezielt filtern oder chemisch umwandeln. Diese Filter benötigen in der Regel Strom und können je nach Modell automatisch oder manuell gesteuert werden. Passive Filter hingegen sind mechanische Filter ohne elektrische Komponenten. Sie basieren meist auf keramischen oder textilen Filtereinsätzen, die die Schadstoffe beim Durchströmen des Abgases abfangen. Diese Filter erfordern keine zusätzliche Energiezufuhr, müssen jedoch regelmäßig gereinigt oder ausgetauscht werden, um ihre Wirksamkeit zu erhalten.
Die Nachrüstung eines Kaminofens kann einige Tausend Euro kosten und damit mehr als eine Neuanschaffung.