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Bezahlbare Wohnungen in Hamburg – neuer Versuch

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Hamburg führt den 3. Förderweg ein: Damit erhalten in der Hansestadt auch „Normalverdiener“ einen Anspruch auf Sozialwohnungen.

Der rot-grüne Senat betont, dass nun „neue Schichten“ Anspruch auf eine bezahlbare Wohnung für eine Nettokaltmiete von 12,10 Euro pro Quadratmeter haben. „Diese Mieten liegen deutlich unter den Mietpreisen vieler frei finanzierter Neubauvorhaben“, so Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD).

Singles dürfen dabei maximal 42.200 Euro brutto im Jahr verdienen, eine 3-köpfige Familie bis zu 80.250 Euro. Bei einem 2-Personen-Haushalt liegt die Verdienstgrenze bei 62.800 Euro brutto im Jahr.

Der 3. Förderweg ergänzt die bisherigen staatlichen Programme. Der 1. Förderweg subventioniert in Hamburg Wohnungen mit Anfangsmieten von 7,10 Euro, der 2. Förderweg subventioniert Wohnungen von 9,10 Euro pro Quadratmeter. Die Miete geförderter Wohnungen dürfen alle 2 Jahre nur um maximal 20 Cent pro Quadratmeter steigen.

Insgesamt könnten bis zu 650.000 Hamburger Haushalte Nutznießer der Staatsprogramme sein. Bauträger und Projektentwickler können das Angebot der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) seit Anfang Mai 2024 abrufen. Die Förderdauer der Kredite geht über 30 Jahre zu einem Zinssatz von 1 Prozent. Die Rendite liege perspektivisch bei 4 bis 5 Prozent, rechnet der wohnungspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Olaf Duge, vor.

Das Bauen wird in Deutschland immer teurer und rechnet sich für Vermieter und Eigentümer erst bei Kaltmieten ab 20 Euro pro Quadratmeter. Aus diesem Grund stockt derzeit der Bau neuer Wohnungen, obwohl diese dringend benötigt werden.

Die CDU- Opposition kritisierte das Subventionsprogramm: Es löse die Probleme nicht. Stattdessen sollten die vielen Baubestimmungen und die zu langsame Bürokratie angegangen werden. Die FDP schreibt: „Was ist das für ein Signal, wenn man Familien mit einem Haushaltseinkommen von 6.000 Euro brutto im Monat zu Bedürftigen erklärt?“