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So teuer wird die Energiewende

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Die Energiewende in Deutschland wird teuer, sehr teuer. Die Kosten des Umbaus von Stromnetzen und Gasleitungen wird laut einer Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft und der Beratung EY zwischen 2023 und 2035 mehr als 1,2 Billionen Euro betragen.

Bis 2030 werden pro Jahr etwa 90 Milliarden Euro benötigt. Fast die Hälfte davon entfällt auf den Ausbau der erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarkraft. 39 Prozent der Mittel müssen in Übertragungs- und Verteilnetze für Strom und Erdgas fließen. Mit weitem Abstand dahinter folgen die Aufwendungen für Fernwärme, grüne Gase wie zum Beispiel Wasserstoff, für Energiespeicher und das „Wasserstoffkernnetz“.

Viele Ideen, wenige Investitionen

Der Studie zufolge liegen die Investitionen bislang deutlich unter Plan. Die Investitionen blieben zwischen 2022 und 2023 um 46 Prozent hinter dem Wertschöpfungspotenzial zurück. Neben öffentlichem Geld fehlt vor allem privates Kapital. Zu den Gründen macht die Studie keine Angaben. Indirekt ist zu erschließen, dass es neben den bestehenden bürokratischen Hürden und langsamen Abläufen fehlende Renditeaussichten sind.

Ein Fallbeispiel: Es ist noch unklar, wie sich die neuen wasserstoffgeeigneten Gaskraftwerke rechnen sollen, mit denen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) laut seiner Kraftwerksstrategie Kapazitäten für die Zeiten ohne Wind- und Solarkraft bereitstellen will. Da die Gasblöcke nur zu wenigen Zeiten Strom produzieren werden, verdienen sie nach heutigen Maßstäben kein Geld. Das macht es schwer, für diese Idee private Investoren zu finden, die ihr eigenes Geld zur Verfügung stellen.