Die deutschen Bauunternehmen ächzen weiter in der Wirtschaftskrise: 49,9 Prozent gaben an, im Oktober 2024 unter einem Auftragsmangel gelitten zu haben.
Laut einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts waren es im September 52,9 Prozent der befragte Unternehmen, also eine leichte Verbesserung.
Doch der Leiter der Umfrage, Klaus Wohlrabe, ordnete es so ein: „Wo heute keine Projekte beauftragt werden, werden morgen keine Wohnungen stehen.“ Es sei zu befürchten, dass die Situation langfristige Folgen auf dem Wohnungsmarkt habe. Die Stornierungen von Aufträgen stiegen leicht an von 11,2 auf 11,8 Prozent.
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Die Unternehmen im Wohnungsbau haben neben fehlenden Aufträgen und Stornierungen weiterhin mit hohen Zinsen zu kämpfen. Kleinere Unternehmen tun sich zusehends schwer, Personal zu halten, das man bei einem möglichen Aufschwung dringend benötige.
Potenzielle Auswirkungen auf die gesamte deutsche Wirtschaft
Die Krise im Wohnungsbau könnte sich zu einer Krise der gesamten deutschen Wirtschaft ausweiten. Das geht aus einer Studie von DIW Econ, einem Beratungsunternehmen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), hervor.
Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Wohnungsbaus sei mit der gesamten Automobilindustrie vergleichbar. Ihr Zusammenbruch könnte der Volkswirtschaft Milliardenverluste und dem Staat weniger Steuereinnahmen bescheren.
Laut DIW Econ hängt jeder siebte Euro der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung direkt oder indirekt mit dem Wohnungsbau zusammen. Auch etwa jeder siebte Arbeitsplatz und 17 Prozent der Steuereinnahmen sind mit der Branche verbunden.